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Presseberichte

Das Sprichwort „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“, hat einen wahren Kern. Besser ist immer, den Streit zu vermeiden. Wie das gelingen kann, zeigte Trainer Stefan Klang in Werbig


Werbig:

 Was tun, wenn sich aus dem scheinbaren Nichts heraus ein Streit entwickelt und die Situation plötzlich eskaliert? Die Antwort von Stefan Klang könnte einfacher nicht sein und lautet: Dem Streit möglichst aus dem Wege gehen und dies dem Gegenüber auch klar signalisieren. Wie dies gelingen kann, verrät der selbständige Deeskalations- und Konfliktmanagement-Trainer in seinen Kursen. Am Dienstag kam er dafür nach Werbig um Grundschülern aus Dahme und Niederer Fläming den Weg aus der Spirale der Gewalt zu zeigen.


Wichtige Lektion als Auftakt in Werbig:

„Um so fester ihr meine Hand umklammert, desto fester packe ich zu“, lautete die Erkenntnis aus einer der ersten Lektionen. Sich mehr oder weniger gewaltsam aus einer Umklammerung zu befreien gelingt erstens sowieso nur dann, wenn man sich körperlich mindestens auf Augenhöhe mit dem Herausforderer befindet, sendet aber zugleich versteckt auch das Signal, die Herausforderung zum Streiten anzunehmen, ist Klang überzeugt.

Der bessere Weg sei eine klare Ansage, den Streit nicht zu wollen um sich dann im geeigneten Moment zügig zurück zu ziehen, demonstrierte der 44-jährige Wildauer so oft, bis den Mädchen und Jungen in der Turnhalle die Puste ausging. Bei der genannten Ansage sind Sprache und Körpersprache gleichberechtigt. Gewaltsame Gegenwehr sendet genau das gegenteilige Signal und sollte, so lange es geht vermieden werden.


Quasseln statt prügeln:

Sein Wissen hierzu hat sich der Trainer in einem langem Prozess erarbeitet. "Ich bin im Wedding zur Schule gegangen, wo es immer Konflikte gab. Mich zu prügeln hatte ich aber keine Lust, habe aber sehr früh entdeckt, dass ich gut quasseln kann, was oft deeskalierend wirkte, so dass ich mich dann zurückziehen konnte", erzählt Klang.

„Später hab’ ich zwar auch Kampfsport betrieben und körperliche Selbstverteidigung trainiert, aber wirklich weitergeholfen hat mir das nicht. Wenn du dich prügelst, macht das auch was mit dir selbst. Deeskalation ist immer besser“, ist Klang, der auch über eine Ausbildung als Schulsozialarbeiter verfügt und sechs Jahre lang den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder begleitete, überzeugt.

Nach Schröders Abgang 2005 machte sich Klang als Deeskalationstrainer selbständig. Klinik- und Rettungsteams, die immer öfter mit Gewaltsituationen konfrontiert sind, waren seine ersten Klienten. Im Auftrag des Brandenburgischen Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport unterrichtet Klang heute am Potsdamer Lisum den Lehrer- und Sozialarbeiter-Nachwuchs, um ihnen für die gewaltfreie Lösung von Konflikten das nötige Rüstzeug zu vermitteln.


Über das Netzwerk der regionalen Schulsozialarbeit habe Werbigs Schulsozialarbeiterin Anika Janz und ihre Dahmer Kollegin Manuela Schmidt von der Möglichkeit erfahren, den Trainer ins Haus zu holen. "Die Kosten hierfür werden durch Fördermitel durch das Jugendforum Teltow-Fläming über das Programm 'Demokratie leben' getragen", so Janz.


Streit vermeiden ist der bessere Weg

„Ohne das Forum hätten wir nie von dieser Möglichkeit erfahren, über die ich sehr glücklich bin. Denn Streit zu vermeiden oder zu schlichten, bevor es zu körperlicher Gewalt kommt, halte auch ich für den besseren Weg und Stefan Klang vermittelt das sehr gut und kommt sehr authentisch rüber“, so die Schulsozialarbeiterin, die in Niederer Fläming auch die Jugend-Koordinatorin ist.


Dass man Gewaltsituationen, trotz allen Bemühens, nicht immer ausweichen kann, weiß auch Janz. Ergänzend zum Deeskaltions-Workshop will sie deshalb auch mit einem Selbstverteidigungs-Trainer Kontakt aufnehmen, damit die Kinder auch für derartige Situationen gerüstet sind.





https://www.maz-online.de/lokales/teltow-flaeming/deeskalationstrainer-stefan-klang-gibt-kurs-fuer-schueler-in-werbig-PQIAYE7J4HPEXTCFGREIOJWK6I.html

Das Sprichwort „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte“, hat einen wahren Kern. Besser ist immer, den Streit zu vermeiden. Wie das gelingen kann, zeigte Trainer Stefan Klang in Werbig


Werbig:

 Was tun, wenn sich aus dem scheinbaren Nichts heraus ein Streit entwickelt und die Situation plötzlich eskaliert? Die Antwort von Stefan Klang könnte einfacher nicht sein und lautet: Dem Streit möglichst aus dem Wege gehen und dies dem Gegenüber auch klar signalisieren. Wie dies gelingen kann, verrät der selbständige Deeskalations- und Konfliktmanagement-Trainer in seinen Kursen. Am Dienstag kam er dafür nach Werbig um Grundschülern aus Dahme und Niederer Fläming den Weg aus der Spirale der Gewalt zu zeigen.


Wichtige Lektion als Auftakt in Werbig:

„Um so fester ihr meine Hand umklammert, desto fester packe ich zu“, lautete die Erkenntnis aus einer der ersten Lektionen. Sich mehr oder weniger gewaltsam aus einer Umklammerung zu befreien gelingt erstens sowieso nur dann, wenn man sich körperlich mindestens auf Augenhöhe mit dem Herausforderer befindet, sendet aber zugleich versteckt auch das Signal, die Herausforderung zum Streiten anzunehmen, ist Klang überzeugt.

Der bessere Weg sei eine klare Ansage, den Streit nicht zu wollen um sich dann im geeigneten Moment zügig zurück zu ziehen, demonstrierte der 44-jährige Wildauer so oft, bis den Mädchen und Jungen in der Turnhalle die Puste ausging. Bei der genannten Ansage sind Sprache und Körpersprache gleichberechtigt. Gewaltsame Gegenwehr sendet genau das gegenteilige Signal und sollte, so lange es geht vermieden werden.


Quasseln statt prügeln:

Sein Wissen hierzu hat sich der Trainer in einem langem Prozess erarbeitet. "Ich bin im Wedding zur Schule gegangen, wo es immer Konflikte gab. Mich zu prügeln hatte ich aber keine Lust, habe aber sehr früh entdeckt, dass ich gut quasseln kann, was oft deeskalierend wirkte, so dass ich mich dann zurückziehen konnte", erzählt Klang.

„Später hab’ ich zwar auch Kampfsport betrieben und körperliche Selbstverteidigung trainiert, aber wirklich weitergeholfen hat mir das nicht. Wenn du dich prügelst, macht das auch was mit dir selbst. Deeskalation ist immer besser“, ist Klang, der auch über eine Ausbildung als Schulsozialarbeiter verfügt und sechs Jahre lang den damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder begleitete, überzeugt.

Nach Schröders Abgang 2005 machte sich Klang als Deeskalationstrainer selbständig. Klinik- und Rettungsteams, die immer öfter mit Gewaltsituationen konfrontiert sind, waren seine ersten Klienten. Im Auftrag des Brandenburgischen Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport unterrichtet Klang heute am Potsdamer Lisum den Lehrer- und Sozialarbeiter-Nachwuchs, um ihnen für die gewaltfreie Lösung von Konflikten das nötige Rüstzeug zu vermitteln.


Über das Netzwerk der regionalen Schulsozialarbeit habe Werbigs Schulsozialarbeiterin Anika Janz und ihre Dahmer Kollegin Manuela Schmidt von der Möglichkeit erfahren, den Trainer ins Haus zu holen. "Die Kosten hierfür werden durch Fördermitel durch das Jugendforum Teltow-Fläming über das Programm 'Demokratie leben' getragen", so Janz.


Streit vermeiden ist der bessere Weg

„Ohne das Forum hätten wir nie von dieser Möglichkeit erfahren, über die ich sehr glücklich bin. Denn Streit zu vermeiden oder zu schlichten, bevor es zu körperlicher Gewalt kommt, halte auch ich für den besseren Weg und Stefan Klang vermittelt das sehr gut und kommt sehr authentisch rüber“, so die Schulsozialarbeiterin, die in Niederer Fläming auch die Jugend-Koordinatorin ist.


Dass man Gewaltsituationen, trotz allen Bemühens, nicht immer ausweichen kann, weiß auch Janz. Ergänzend zum Deeskaltions-Workshop will sie deshalb auch mit einem Selbstverteidigungs-Trainer Kontakt aufnehmen, damit die Kinder auch für derartige Situationen gerüstet sind.





https://www.maz-online.de/lokales/teltow-flaeming/deeskalationstrainer-stefan-klang-gibt-kurs-fuer-schueler-in-werbig-PQIAYE7J4HPEXTCFGREIOJWK6I.html

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  Hilfe

Schul-Mobbing beginnt oft mit einem Konflikt


Hohen Neuendorf/Oberhavel

Ob in Hohen Neuendorf, in Birkenwerder oder im Mühlenbecker Land, in Brandenburg und in Berlin – überall gibt es Schülerinnen und Schüler, die von anderen gemobbt werden. „Die Anfänge davon bleiben oft von Lehrern und Eltern unbemerkt und kommen erst ans Tageslicht, wenn das gemobbte Kind echt leidet und nicht mehr in die Schule will.“ Das sagt der Deeskalationscoach Stefan Klang (42). Der pädagogische Einzelfallhelfer und Schulbegleiter aus Wildau betreut im ganzen Bundesgebiet Schüler, Eltern, aber auch Lehrer und hat sich dem Kampf gegen Mobbing Schulgewalt verschrieben. „Am Anfang steht fast immer ein Konflikt, der nicht gelöst wurde“, sagt der Coach, der seit Jahren mit Kindern arbeitet und sowohl ein Studium zum psychologischen Berater als auch zahlreiche Weiterbildungen wie zum Konflikt- und Bedrohungsmanager absolviert hat. Aktuell bildet er sich im Fernstudium „Soziale Arbeit“ weiter.

Gemobbt in der Schule wird zum Beispiel Jana (11). Wie so oft begann auch ihr Leidensweg mit einer Lappalie, die von Eltern und Lehrern unterschätzt wurde. Wie im Unterricht üblich, sollte Jana aus dem Lehrbuch vorlesen. Sie geriet ins Stottern und alle Kinder lachten. „Während diese anfängliche Leseschwäche für die einen Kinder eine echte Lappalie ist und sie stecken das Lachen der anderen weg, kann es für sensible Kinder wie Jana ein echter Weltuntergang sein, der noch mehr am Selbstbewusstsein nagt“, sagt der Coach.

Mit jedem Mal Vorlesen wurde Janas Stottern schlimmer. Und schon wurde Jana auf dem Schulhof Stotterlise gerufen. Am Ende wollte das Kind gar nicht mehr in die Schule. Erst da seien die Eltern aufmerksam geworden und nach langem Bohren rückte das Kind damit raus, was es so belaste. „Für die Eltern war das ein Schock, denn zu Hause las Jana ganz selbstsicher vor. Die Eltern konnten sich nicht vorstellen, dass es in der Schule so massive Lese-Probleme gab“, sagt Stefan Kang. Doch Vorwürfe an die Schule bringen in Fällen wie diesen niemanden weiter. Da sei Fingerspitzengefühl gefragt. „Gemeinsam – ohne gegenseitige Vorwürfe – sollten Eltern und Lehrer versuchen, eine Lösung zu finden“, schlägt der Coach vor.

In Janas Fall wurde gemeinsam beschlossen, das Kind in die erste Schulbankreihe zu setzen. Denn bisher war Jana total verunsichert, wenn alle Kinder sich zu ihr umdrehten, sie grinsend, erwartungsvoll anschauten und loslachten, wenn sie wieder ins Stottern geriet. „In der ersten Reihe konnte sie beim Vorlesen nur die Lehrerin anschauen, die ihr aufmunternd zunickte. Und sobald jemand anfing zu lachen, wurde dies nun von der Lehrerin unterbunden“, sagt Stefan Klang. Statt das Lachen zu verbieten, könne man als Lehrkraft vielleicht vermitteln, dass jeder sowohl Schwächen als auch Stärken habe, schlägt der Coach vor. Der eine könne nicht fließend lesen, sei aber dafür zum Beispiel im Sport Klasse. „Wenn man die Stärken besonders der sensiblen Schüler hervorhebt und die Klasse als Team stärkt, kann man meines Erachtens Mobbing und Gewalt entgegenwirken“, sagt der Coach.

Nicht selten würden aus Mobbing-Opfern am Ende auch Täter wie bei Simon (12). „Der Junge ist korpulent und trägt eine Brille. Schon von der ersten Klasse an, wurde er gemobbt“, sagt Stefan Klang. Auf Drängen der Eltern fing der Junge mit Kampfsport an. „Wenn die Kinder dort aber nur lernen, sich körperlich zu verteidigen und nicht verbal und merken, dass andere Kinder unterlegen sind, können Opfer zu Täter werden“, sagt der Coach, der als Kampfsporttrainer auch Kinder trainiert.  Am Ende wollten nicht nur die Mitschüler, sondern auch die Lehrer nichts mehr mit Simon zu tun haben. Dies wiederum zog nach sich, dass Simon im Unterricht dazwischenrief und motzte, um so die Aufmerksamkeit zu bekommen, die wir alle brauchen. Daraufhin setzten ihn die Lehrer in die hinterste Ecke vom Klassenraum und schirmten ihn sogar mit einer Plexiglasscheibe ab, damit er andere Kinder mit Bleistiften und Co. nicht mehr bewerfen konnte. „Am Ende wurde der Junge mal wieder in eine andere Schule versetzt“, sagt Stefan Klang.

Bei so krassen Fällen wie diesen, rät er, in der neuen Schule von Anfang an auf vorhandene Probleme hinzuweisen, um so gleich gegensteuern zu können. „Inzwischen nimmt Simon an Wettkämpfen im Kampfsport teil, um dabei seine Kräfte zu messen“, sagt Stefan Klang. „Gemeinsam mit den Eltern und Lehrern haben wir Simon Lösungsvorschläge aufzeigt, um Konflikte statt mit der Faust mit Worten zu lösen“, sagt der Coach. So könne Simon versuchen einfach zu sagen, was ihn nerve. In Rollenspielen zu Hause könne das sogar geübt werden.

Oft habe der Coach die Erfahrung gemacht, dass Erwachsene Ängste und Sorgen von Kindern nicht ernst nehmen, weil sich Erwachsene in bestimmte Situationen nicht mehr reinversetzen können. „Erwachsene neigen auch dazu, Problemorientiert zu argumentieren und nicht Lösungsorientiert“, meint der Coach. Statt mit Worten wie: „Da musst du jetzt durch“ oder „Hab’ dich nicht so“  könnte man zum Beispiel sagen: „Was hältst du davon, wenn du mal mit deiner Lehrerin offen über deine Sorgen sprichst oder mit deinen Klassenkameraden?“, schlägt der Coach vor. Am 17. Oktober hat ihn übrigens die Stadt Velten zu einem Präventionsworkshop eingeladen. Unter dem Motto: „Sicherheit in der Öffentlichkeit“ geht unter anderem darum, wie man frühzeitig Konflikte und Streitigkeiten erkennt und auch Lösungsvorschläge werden aufgezeigt.


Schul-Mobbing beginnt oft mit einem Konflikt


Hohen Neuendorf/Oberhavel

Ob in Hohen Neuendorf, in Birkenwerder oder im Mühlenbecker Land, in Brandenburg und in Berlin – überall gibt es Schülerinnen und Schüler, die von anderen gemobbt werden. „Die Anfänge davon bleiben oft von Lehrern und Eltern unbemerkt und kommen erst ans Tageslicht, wenn das gemobbte Kind echt leidet und nicht mehr in die Schule will.“ Das sagt der Deeskalationscoach Stefan Klang (42). Der pädagogische Einzelfallhelfer und Schulbegleiter aus Wildau betreut im ganzen Bundesgebiet Schüler, Eltern, aber auch Lehrer und hat sich dem Kampf gegen Mobbing Schulgewalt verschrieben. „Am Anfang steht fast immer ein Konflikt, der nicht gelöst wurde“, sagt der Coach, der seit Jahren mit Kindern arbeitet und sowohl ein Studium zum psychologischen Berater als auch zahlreiche Weiterbildungen wie zum Konflikt- und Bedrohungsmanager absolviert hat. Aktuell bildet er sich im Fernstudium „Soziale Arbeit“ weiter.

Gemobbt in der Schule wird zum Beispiel Jana (11). Wie so oft begann auch ihr Leidensweg mit einer Lappalie, die von Eltern und Lehrern unterschätzt wurde. Wie im Unterricht üblich, sollte Jana aus dem Lehrbuch vorlesen. Sie geriet ins Stottern und alle Kinder lachten. „Während diese anfängliche Leseschwäche für die einen Kinder eine echte Lappalie ist und sie stecken das Lachen der anderen weg, kann es für sensible Kinder wie Jana ein echter Weltuntergang sein, der noch mehr am Selbstbewusstsein nagt“, sagt der Coach.

Mit jedem Mal Vorlesen wurde Janas Stottern schlimmer. Und schon wurde Jana auf dem Schulhof Stotterlise gerufen. Am Ende wollte das Kind gar nicht mehr in die Schule. Erst da seien die Eltern aufmerksam geworden und nach langem Bohren rückte das Kind damit raus, was es so belaste. „Für die Eltern war das ein Schock, denn zu Hause las Jana ganz selbstsicher vor. Die Eltern konnten sich nicht vorstellen, dass es in der Schule so massive Lese-Probleme gab“, sagt Stefan Kang. Doch Vorwürfe an die Schule bringen in Fällen wie diesen niemanden weiter. Da sei Fingerspitzengefühl gefragt. „Gemeinsam – ohne gegenseitige Vorwürfe – sollten Eltern und Lehrer versuchen, eine Lösung zu finden“, schlägt der Coach vor.

In Janas Fall wurde gemeinsam beschlossen, das Kind in die erste Schulbankreihe zu setzen. Denn bisher war Jana total verunsichert, wenn alle Kinder sich zu ihr umdrehten, sie grinsend, erwartungsvoll anschauten und loslachten, wenn sie wieder ins Stottern geriet. „In der ersten Reihe konnte sie beim Vorlesen nur die Lehrerin anschauen, die ihr aufmunternd zunickte. Und sobald jemand anfing zu lachen, wurde dies nun von der Lehrerin unterbunden“, sagt Stefan Klang. Statt das Lachen zu verbieten, könne man als Lehrkraft vielleicht vermitteln, dass jeder sowohl Schwächen als auch Stärken habe, schlägt der Coach vor. Der eine könne nicht fließend lesen, sei aber dafür zum Beispiel im Sport Klasse. „Wenn man die Stärken besonders der sensiblen Schüler hervorhebt und die Klasse als Team stärkt, kann man meines Erachtens Mobbing und Gewalt entgegenwirken“, sagt der Coach.

Nicht selten würden aus Mobbing-Opfern am Ende auch Täter wie bei Simon (12). „Der Junge ist korpulent und trägt eine Brille. Schon von der ersten Klasse an, wurde er gemobbt“, sagt Stefan Klang. Auf Drängen der Eltern fing der Junge mit Kampfsport an. „Wenn die Kinder dort aber nur lernen, sich körperlich zu verteidigen und nicht verbal und merken, dass andere Kinder unterlegen sind, können Opfer zu Täter werden“, sagt der Coach, der als Kampfsporttrainer auch Kinder trainiert.  Am Ende wollten nicht nur die Mitschüler, sondern auch die Lehrer nichts mehr mit Simon zu tun haben. Dies wiederum zog nach sich, dass Simon im Unterricht dazwischenrief und motzte, um so die Aufmerksamkeit zu bekommen, die wir alle brauchen. Daraufhin setzten ihn die Lehrer in die hinterste Ecke vom Klassenraum und schirmten ihn sogar mit einer Plexiglasscheibe ab, damit er andere Kinder mit Bleistiften und Co. nicht mehr bewerfen konnte. „Am Ende wurde der Junge mal wieder in eine andere Schule versetzt“, sagt Stefan Klang.

Bei so krassen Fällen wie diesen, rät er, in der neuen Schule von Anfang an auf vorhandene Probleme hinzuweisen, um so gleich gegensteuern zu können. „Inzwischen nimmt Simon an Wettkämpfen im Kampfsport teil, um dabei seine Kräfte zu messen“, sagt Stefan Klang. „Gemeinsam mit den Eltern und Lehrern haben wir Simon Lösungsvorschläge aufzeigt, um Konflikte statt mit der Faust mit Worten zu lösen“, sagt der Coach. So könne Simon versuchen einfach zu sagen, was ihn nerve. In Rollenspielen zu Hause könne das sogar geübt werden.

Oft habe der Coach die Erfahrung gemacht, dass Erwachsene Ängste und Sorgen von Kindern nicht ernst nehmen, weil sich Erwachsene in bestimmte Situationen nicht mehr reinversetzen können. „Erwachsene neigen auch dazu, Problemorientiert zu argumentieren und nicht Lösungsorientiert“, meint der Coach. Statt mit Worten wie: „Da musst du jetzt durch“ oder „Hab’ dich nicht so“  könnte man zum Beispiel sagen: „Was hältst du davon, wenn du mal mit deiner Lehrerin offen über deine Sorgen sprichst oder mit deinen Klassenkameraden?“, schlägt der Coach vor. Am 17. Oktober hat ihn übrigens die Stadt Velten zu einem Präventionsworkshop eingeladen. Unter dem Motto: „Sicherheit in der Öffentlichkeit“ geht unter anderem darum, wie man frühzeitig Konflikte und Streitigkeiten erkennt und auch Lösungsvorschläge werden aufgezeigt.


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 RBB Reportage zum Thema Mobbing

            Radiointerview zum Thema Mobbing mit HITRADIO SKW

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                                                            Radiointerview zum Thema Mobbing

mit HITRADIO SKW

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                                                            Radiointerview zum Thema Mobbing mit HITRADIO SKW

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