BEDROHUNGSMANAGEMENT für Schulen
Neben unseren Präventionsseminaren, bieten wir das Bedrohungsmanagement für Schulen an.
Hierbei schulen wir Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter zu Konflikt-Managern.
Wir alle wünschen uns den sicheren Schutzraum Schule. Immer häufiger wird dieser aber durch Gewalt- und Mobbing-Attacken gestört. Wir unterstützen bei der Bewältigung dieser Attacken mit Hilfe des Bedrohungsmanagement.
Die Konflikt-Manager werden bei Gewalt- und Mobbingverdacht auf Symptome und Merkmale achten, diese auswerten und letztendlich intervenieren.
Schulpsychologen und Polizei sollen je nach schwere hinzugezogen werden. Ein Netzwerk, welches über die schulischen Strukturen reicht ist Sinnvoll bei der Aufarbeitung von allen Fällen. Mobbing bedeutet Gewalt. Die Folge von Mobbing kann auch ein AMOKLAUF an einer Schule sein. Das Bedrohungsmanagement soll hier frühzeitig die Gefahr erkennen und intervenieren. Unser Ziel ist ein schnelles handeln und eingreifen bei einer angedeuteten Gefahr. Das LKA gibt bereits Informationen und Empfehlungen zur Implementierung eines Risikomanagement, Bedrohungsmanagement und Krisenmanagement.
Wir unterstützen diese Empfehlungen und geben unsere Erkenntnisse dem LKA weiter. Für uns ist die enge Zusammenarbeit mit dem
Ministerium für Bildung / Senatsverwaltung für Bildung und Behörden mit diesen sensiblen Themen elementar wichtig.
Symptome und Merkmale für Gewalt und Mobbing
• Konzentrationsstörungen
• Erhöhte Aggression
• Übermüdet
• Lustlos
• Keine lust zu kommunizieren
• Appetitlosigkeit
• Plötzliches Einnässen
• Angst und Panik
• Abgemagert
• Vortäuschen von Krankheitssymptomen
• Unentschuldigtes Fehlen
• Suizidgefahr (Äußerungen gegenüber Freunden, in den sozialen Medien)
Prävention - Früherkennung - Intervention
Ziel des Bedrohungsmanagements ist es nicht Gewalt vorherzusagen, sondern sie zu verhindern. Deswegen wird auch nicht kategorisch eingeschätzt, ob eine Person gewalttätig ist oder nicht, denn dies würde eine zu sehr statische Vorstellung von Gefährlichkeit bedeuten. Es wird stattdessen analysiert, ob sich eine Person auf einem Entwicklungsweg befindet, die sie möglicherweise hin zu einem Angriff führt. Wir wissen also nie bis sehr kurz vor der Attacke ob der Mensch, den wir bewerten gewalttätig gegen andere oder gegen sich selbst wird oder ob die Krise ohne weitere Eskalation vorüberzieht. Diese Sichtweise ist von großer Bedeutung. Dadurch wird der Gefahr der Überinterpretation und der Stigmatisierung „verdächtiger“ Jugendlicher entgegengewirkt. Falsch und irreführend wäre die Vorstellung es gäbe Täterprofile, also quasi Checklisten, die man über alle Schüler hinweglaufen lassen kann und somit die gefährlichen Jugendlichen heraussiebt. So gab es etwa nach dem Amoklauf in Erfurt Versuche die so genannte Psychopathy Checklist, ein bewährtes Instrument der Einschätzung von Gewalttätern aus Nordamerika, heranzuziehen. Nach Emsdetten wurde darüber diskutiert Einzelgänger in Klassen näher zu analysieren, da diese potenziell dem Tätertyp des Amoklaufs entsprechen würden. Sich auf solche Stereotypen zu stützen ist gefährlich, denn Unschuldige werden stigmatisiert und nicht wenige wirklich gefährliche Risikoentwicklungen werden übersehen. Beim pychologischen Bedrohungsmanagement bildet hingegen immer nur konkretes Verhalten die Grundlage der Einschätzung. Im Folgenden soll ein Ablaufplan zum Bedrohungsmanagement in Schulen vorgestellt werden.
Früherkennung und erste Bewertung
Als erster Schritt müssen Lehrer und andere Personen, die in der Schule tätig sind, überhaupt wissen, auf welche Warnsignale sie zu achten haben. Dabei ist es wichtig in entsprechenden Schulungen für diesen Personenkreis zu verdeutlichen, dass solche Risikomarker sich nach einer ersten Untersuchung in den allermeisten Fällen als nicht bedrohlich erweisen, um eine falsche Beunruhigung und Panikmache zu vermeiden. Dennoch ist es zugleich bedeutsam, jedem einzelnen Warnsignal
zumindest kurz Aufmerksamkeit zu schenken, da somit bedenkliche Entwicklungen hin zur Gewalt früh entdeckt werden können. Als vorteilhaft hat es sich zudem erwiesen, wenn in einer Art Hausordnung der Schule oder auch Selbstverpflichtung aller Beteiligten festgelegt wird, dass bestimmte Verhaltensweisen wie etwa Gewaltdrohungen nicht akzeptabel sind und immer weitergemeldet werden müssen.
Folgende Themen werden vermittelt:
• Grundformen von Gewalt
• Risikosignale identifizieren
• Eine grundlegende Risikoeinschätzung vornehmen
• Den Einfluss von Medien und Nachahmungseffekte
• Aufbau eines Krisenteams
• Aufbau eine Netzwerks
• Aktives Einbinden von Schülerinnen und Schülern, sowie Eltern in die Prävention
• Vernetzungen innerhalb und außerhalb der Schule
• Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (Schulamt, Behörden)
• Deeskalierendes Fallmanagement
• Vorbereitungen auf den Notfall